Mit dem Wohnmobil nach Tschechien, Österreich, Slowenien und Italien

Nach unserer sehr schönen Tour letztes Jahr nach Italien wollen wir im Herbst wieder ein Wohnmobil mieten.

Dieses darf auf keinen Fall schwerer als 3,5 t sein, denn den Ärger und die Kosten mit der Go-Box in Österreich wollen wir uns sparen. Ein Dachgepäckträger oder eine andere Stau-Möglichkeit für unser Porta-Bote muss auch da sein. Wir werden bei Reisemobile Reinkober in Dresden-Weißig fündig und mieten im Oktober 2007 einen LMC Start Alkoven 671G auf FIAT-Basis. Die Fahrräder lassen wir dieses Jahr weg (wir wollen nicht mehr von Hunden gebissen werden), dafür packen wir Wohnmobil-Reiseführer für Ungarn, Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien ein.

Tschechien

Freitags nach der Schule geht es sofort los. Allzu weit kommen wir nicht, denn nach der tschechischen Grenze füllen wir im nächsten Globus-Markt unsere Vorräte für die Reise auf. Nach einem feinen Essen (behmiche Schweinebraden mid Gnedlik und Graud) steuern wir den Besucherparkplatz in Terezín (Theresienstadt) an und verbringen dort die Nacht.

Am nächsten Morgen besichtigen wir die "Kleine Festung" und das Stadtzentrum.

Etwas bedrückt fahren wir weiter nach Prag.

Auf einer Moldau-Insel landen wir auf dem zwar nicht sehr komfortablen, dafür aber nah am Zentrum liegenden Campingplatz. An der Rezeption begrüßen uns nur zwei riesige Hunde, das mögen wir besonders.  :-]
Nach viertelstündigem Bellen kommt auch ein Mensch vorbei und sagt, dass die Hunde noch "Kinder" sind und nur spielen wollen. Wie groß werden die sein, wenn sie erwachsen sind?  :-(

Mit der Straßenbahn sind wir in 15 Minuten in der Innenstadt. An diesem Nachmittag schaffen wir noch die Besichtigung der Prager Burg.

Am Sonntag geht's auch mit der Straßenbahn in die Stadt, diesmal auf das andere Moldau-Ufer. Mit dem Wetter haben wir Glück: Nach Frühnebel heiter...

Die Mitnahme eines Rollers erleichtert das Verständnis für Kulturdenkmäler fremder Städte ungeheuer. Am Rathaus steigen wir in eine  Touristenbusbahn (wie heißt bloß diese Kreuzung aus Bus, Eisenbahn und Spielzeug?) und lassen uns langsam an den Sehenswürdigkeiten vorbeischaukeln.

Die vielen Touristen sind nervig, ebenso die entsprechend angepassten Preise. Unser Mittagessen (behmiche Schweinebraden mid Gnedlik und Graud) erhalten wir zu den üblichen Konditionen in guter Qualität in einer Vorstadtkneipe.

Nachmittags starten wir in Richtung Brünn, um nicht noch eine Nacht auf dem Campingplatz bezahlen zu müssen. Wir poltern die Autobahn entlang und fahren kurz vor Brünn auf einen Supermarkt-Parkplatz. Der ist schön leer, so dass wir abends noch Inline-Skates fahren können. Später kommt dann die Polizei, hält neben uns und denkt lange nach (ca. 10 Minuten). Dann fährt sie weiter, ohne uns zu belästigen. Wildes Campen ist in Tschechien verboten, aber wir hatten ja nur unser Wohnmobil geparkt und saßen/lagen drin. Dafür gibt es wohl (zum Glück) keinen Paragraphen.

Österreich

Am Montag fahren wir weiter nach Wien. Für die Autobahn genügt diesmal eine Vignette, weil wir nur genau 3,5 t schwer sind. In Wien ist das Übernachten im Wohnmobil verboten. Wir parken deshalb in einer Vorstadt und nutzen die schöne alte (viel älter als in Prag, Holz-Klasse - nur die Kurbel am Fahrschalter fehlt) Straßenbahn, um ins Zentrum zu kommen.

Das Gewühl ist nicht ganz so dicht wie in Prag, die Preise nicht so überzogen und die Stadt erscheint uns viel angenehmer. Auch hier ist der Roller obligatorisch.

Nun haben die Kinder genug von Städten, deshalb steuern wir Österreichs größten Vergnügungspark an, den Märchenpark Neusiedlersee. Jetzt sind unsere Kinder einverstanden, dass wir auf dem Rückweg auf Legoland verzichten.

Hier werden sogar Erwachsene zu Kindern.

Das ändert sich aber schnell wieder, wenn sie in diesen Gitterröhren stecken und die Knie wehtun (die Sumpfburg wurde in Einsiedel hergestellt, da waren wir auch schon oft).

Nach der Sumpfburg im Märchenpark müssen wir im Burgenland auch noch eine richtige Burg besichtigen. Unser Wohnmobilführer empfiehlt Lockenhaus, die letzte echte Ritterburg Österreichs. In der alten Templerburg kann man sich frei bewegen, es gibt keine Führung. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Mitmachen ist gefragt: Im Burghof spielen wir Groß-Schach und kegeln mit einer Holzkugel (wie früher die Ritter). Vor der Burg verbringen wir eine sehr ruhige Nacht auf dem Besucherparkplatz.

Am nächsten Tag besichtigen wir in Bernstein das Felsenmuseum. Der Stein-Schnitzer/Drechsler/Bildhauer-Künstler Otto Posch hat in seinem Keller ein kleines Bergwerk eingerichtet. Wir erfahren viel über die Gewinnung des Edelserpentin und staunen über dessen Bearbeitung, besonders über die Sphärenkugeln.

Den Abend verbringen wir wieder vor einer Burg, Kapfenstein in der Steiermark ist aber ein Hotel und leider nicht für Besichtigungen zugänglich.

Seit dem letzten Campingplatz fehlt uns eine bequeme Dusche, also steuern wir am Mittwoch ein Thermalbad in Slowenien an.

Slowenien

Unser Ziel ist Radenci gleich hinter der Österreichischen Grenze. Mit unserer Ankunft senken wir das Durchschnittsalter der Kurgäste sicher gleich um 30 Jahre. ;-)

Den Kindern fehlen die Rutschen im "Spaßbad", aber wir werden sauber und glauben daran, dass wir infolge des Bades künftig weniger Rheuma-gefährdet sind. Der Parkplatz vor dem Kurhotel ist sehr ruhig, verglichen mit der Fernstraße in einigen hundert Metern Entfernung, auf der die ganze Nacht die Brummis Kolonne fahren.

Unser Reiseführer empfiehlt uns die Höhlen von Škocjan, so fahren wir auf der Autobahn ans andere Ende des Landes. Die knapp zweistündige Wanderung durch die Höhlen beeindruckt uns sehr. Wir laufen über eine Brücke, unter der in 90 m Tiefe die Reka durch die insgesamt 146 m hohe Höhle donnert. Leider werden die Fotos in der Dunkelheit nix, deshalb ein Ersatz von der offiziellen Webseite:

Der Höhlenausgang "Große Doline" ist auch gewaltig, über allem schwebt die Kirche von Škocjan.

Die Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz vor dem Besucherzentrum, in dem wir übrigens kostenlos das Internet nutzen können.

Der Wetterbericht verspricht schönstes Sommerwetter für die nächsten Tage. Wir fahren weiter an die Adria und besichtigen die Slowenische Hafenstadt Koper. Am Nachmittag entdecken wir eine schöne Landzunge direkt vor der italienischen Grenze. Leider frischt der Wind über Nacht stark auf (Bora?), so dass wir kräftig in unseren Betten durchgeschüttelt werden.

Am Sonntag fahren wir über die Grenze nach Italien.

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